Tragen wir uns._?_!

Mutter,
du trugst mich
mit dir herum
neun Monate.

Du trugst mich
in dir
um mir dann
die Freiheit zu schenken.

Und du zogst mich groß,
wie eine Pflanze.
Sahst mir zu, wie ich wuchs,
schenktest mir Liebe
Aufmerksamkeit
und Zuversicht.

Und deine Hände
strichen mir das Fieber von der Stirn
und die Tränen von den Wangen.
Fingen mich auf,
wenn ich sprang, vor Freude
und wenn ich stolpernd fiel.

Und jetzt bin ich fort
und fern
von dir.
Lebe mein Leben,
das verworren ist in deins
und frage mich,
wo du steckst.
Denn einen Teil von dir
trage ich auch in mir.

Und trotzdem führen meine Pfade ab von deinen.

Ich laufe
und laufe, wohin ich will.
Und mit dem Kopf durch Wände
immer
meiner Freiheit hinterher.

Und ich liebe dich.

Doch etwas von dir in mir plagt mich.
Lässt mich dir wehtun.
Mit Worten, die nicht von mir zu stammen scheinen.

Was ist es,
das ich nicht fassen kann?
Was ist es,
dem ich nicht trauen kann?

Das mich fortwirft von dir,
mich wegschrecken lässt,
soviel Abstand sucht, wie möglich?

Mutter,
du trugst mich
mit dir herum
neun Monate.
Du trugst mich
in dir
um mir dann die Freiheit zu schenken.

Und doch bin
Ich nicht Du.
Sind Deine Narben nicht Meine
Narben.
Unsere Augen
fast dieselbe Farbe
doch sehe Ich eine andere Welt als Du.

Mutter,
tragen wir uns.
Gegenseitig.
mit Vorsicht
Um uns
innerlich
die Freiheit zu schenken.

3 Gedanken zu „Tragen wir uns._?_!

  1. INFINITLY is whats coming to me…. infinitly beautyful… Meine mama hat mich gerade gefragt, ob ich wohl einen zweiten namen zum gedichteschreiben habe… So sehr scheint es aus mir zu sprechen. DANKE das du diese worte geschrieben hast….. Liebe, Emilia

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