Siebenmal bin ich über deine Worte gestolpert.
Siebenmal fiel ich hin.
Siebenmal war ich still.
Siebenmal hab ich die Tränen versteckt.
Siebenmal wollte ich Platz machen.
Siebenmal stand ich einfach auf.
Siebenmal ging ich den gleichen Weg.
Siebenmal warteten schon die Worte.
Siebenmal traf ich sie unvorbereitet.
Siebenmal schluckte ich schwer.
Acht.
Sieh mal, ich lache.
Autor*in: Milena
Nachtgespräche / So oder so ähnlich
Warum flüstert du?
Damit nur Du mich hörst.
Aber du bist doch alleine.
Nein. Mein Sessel ist hier und tut so, als ob er schläft.
Hast du Angst vor ihm?
Ich hab Angst davor, dass du mich beißt.
Warum?
Weil ich dann schreie und die Stille zerkratze.
zu- Hören
Ich will lernen zu-
Zu- hören
Keine Annahmen
Ich Lasse mich nicht stören
durch gepflanzte,
urteilsspeiende Hydrakrautarme.
Ich will lernen
Zu-
hören.
Tragen wir uns._?_!
Mutter,
du trugst mich
mit dir herum
neun Monate.
Du trugst mich
in dir
um mir dann
die Freiheit zu schenken.
Und du zogst mich groß,
wie eine Pflanze.
Sahst mir zu, wie ich wuchs,
schenktest mir Liebe
Aufmerksamkeit
und Zuversicht.
Die Straße fließt goldglitzernd in der Ferne vorbei
untergründig am linken Horizont rosa-orange sinkt die Sonne
Und in der Mitte Beider rinnt der Fluss blau wie der Nachthimmel
durch meine Gedankenfinger
Augen, Herz, Brust, Bauch in die Ferne_
unter
mir
verschwindend
in geheimnisvoller Dunkelheit
Ich lasse mich von der Brücke fallen, fließe mit, von Wellen umgeben, die mich bewegen, Formen geben, um mich – durch mich schweben, lerne zu schwimmen, durch die Dunkelheit zu gehwehschwebewegen, runde Tränen an die See zu geben
Und rund und dunkelblau und voll beginne ich mit dem Meer zu fliegen.
Ich hoffe so,
dich dort zu sehen.
Rainy days
Du und Ich
Ich war 18, als wir das erste Mal miteinander schliefen.
Du warst sanft, liebevoll, ich unbeholfen neugierig und zugleich ängstlich, etwas falsch zu machen. Wir sprachen wenig. Als du mich zum Bus brachtest, legtest du kurz vor dem Abschied deinen Arm um meine Schultern. Ich erinnere mich an den beschützenden Druck deiner Hand und den fast kalt anmutenden Stoff deines Hemdes unter der brennenden Sonne.
Ich denke gern an diesen Tag zurück.
Tu e o teu corpo -I
Change
Auf meinen nackten Bauch scheint die Sonne
der Wind streichelt über ihn hinweg,
Ich wachse in neue Formen
Muskeln, die mein neues Ich tragen.
Ich bin die Wolke, die vorbei schwebt,
Die Baumkrone im Wind…
Ein gefleckter Käfer landet auf meinem Arm,
läuft ihn hinauf, um dann davon zu schwirren.
Mein Herz fliegt mit ihm mit.
Mut
Die Hände meiner Mutter sind weiß.
Und weiß,
Die Hände meines Vaters.
Ich weiß,
Ich hatte es leicht.
In einer Welt,
behütet von Beiden.
Umgeben von Küssen
Von Liebe
Und Selbstverständlichkeit
So sein zu dürfen, wie ich bin.
Und die Küsse meiner
Welt,
warm und sonnig.
Aber ich weiß, da gibt es Schatten,
Über Vergangenheit, die ich erbe.