Gebet für deine dunklen Nächte

Du sähst Samen,
von Ort zu Ort
bleibst fürs Blühen,
fegst das Laub,
und zum Sterben gehst du fort.

Ich sehe deinen Wille,
deine Wärme, dein Willkommen,
Möge kommen,
Was du willst,
Wenn du in aller Wärme still wirst.

Mögest du behütet sein im Schnee
Bis dir eine kleine Fee
Munkelt wohin’s weitergeht.

Winterstarre

Im Winter träume ich nicht. Meine Gedanken schwirren nicht, wie im Sommer, durch das schwüle Zimmer und durch das Fenster hinaus in die milde Nacht. Stattdessen bleiben sie mit mir unter der schweren, warmen Decke und verstecken sich in der Vergangenheit. Ich werde nostalgisch und rauche Kräuter, um meine Gedanken warmzuhalten. Doch manchmal, wenn ich nicht aufpasse, entschlüpft mir einer und verirrt sich in die kalte Winternacht.

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Olivenernte

Was das Olivenernten mir beigebracht hat? Schritt für Schritt. Schaue ich aufs ganze Feld voller grün-brauner Bäume die sich silbern im Blau wiegen wird mir schwindelig. Was mir ins Gesicht hängt darf ich schneiden, so sagen die alten weisen Olivenkenner, auch wenn es wehtut, die Angst zu verletzen..die Zukunft wird es mir danken. Und wenn harter Regen fällt, mich erinnern, dass das was wehtut, und blaue Flecken schlägt schöne reiche Samen sind. Und wie mit all den bitteren Pflanzen können auch diese Granaten Medizin in sich tragen. Gesammelt und gepresst wird das Dunkle und Harte zu fließendem Gold, das ist nur manchmal schwer zu erahnen, wenn einer dieser Samen mir aufs Auge fällt. Es macht mehr Spaß in Community, es macht mehr Spaß mit Musik, wo das Pochen der Bambusstöcke mit der Musik verschmilzt.