Die Liebhaberin

Knie dich nieder auf das Moos
Wo ich auf dem Baumstumpf thron
So viele Jahre taub
Kein Vogelgesang
Kein Nippelaufstand
Kein Nein und kein Ja
Ein verwaschenes Jahr
nach dem anderen.

Leg du deinen Kopf in meinen Schoß
atme den Geruch
der frischen, feuchten Erde
unter deinem Mund.
Kehre zurück an den Ort
Wo er noch keine Worte fand.
Nur mich. Nur mich. Nur mich.

Und es spritzt und es singt
und es springt
und versteckt sich hinter Bäumen
geschwind
ein Kind

und fällt zurück in die Arme
des wartenden Armen
Der König wird
wenn er das Warten nachahmt
wie der Baumstumpf. wie der Baumstumpf. wie die spiralenförmige Haut, die darunter thront.

Du schaust mich an
und dann
Sinkt dein Kopf hinab.

Und bleibt.
„Bleib solange du kannst.
Bis der Tod, ein Tod, der Sonnenuntergang
uns scheidet.

Geh!
Geh fort
Geh geh geh!“
Ein Stückchen Moos
im Haar
als Verrat (oder Andenken, als es-war-einmal)
wo du warst.

Autor*in: Emilia Tapli

i believe that the children the visions and art come from the same place they come through the heart. through that we can carry them those creatures those souls. as mamas and midwifes and fertilize soil. my music: https://youtube.com/@emiliatapli

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