Tegelsee

Wie ein hungriges Monster
Hast du verschlungen, was meins war.
Gierig langtest du nach einem Schatz,
Den du nun hüten kannst.

Zwischen schlängelnden Schlingpflanzen und braunwogenden Wirbelalgenteppichen.
Nasse Wellenhände umschließen den Weg zurück an die Oberfläche.
Ab und zu linst es hervor,
Mein Stück Gold.

Und seines Partners beraubt hängt trübselig vor sich hin schaukelnd,
Der hinterlassene Ring an meinem rechten Ohrläppchen.

Ja, hüte ihn nur, meinen Schatz, du, Wasser!
Verstecke ihn nur, deinen Schatz, im Dunkeln.
Vergebens, sage ich dir, denn dieser Ring gehört mir.
Zu mir,
Wird immerfort leise meinen Namen flüstern, ihn in den Wellen verstecken, die sich am Ufer brechen
und mit Kraft und in wilden Böhen treibt der Wind meinen Namen über deine trügerisch glitzernde Haut zurück. – Zur Mitte deines Seins.

Ein Gedanke zu „Tegelsee“

  1. Finde es super bewundernswert, wie eine so kleine Begebenheit in so ästhetische, große Worte gewandelt hast. Es hat plötzlich so viel Bedeutung und Tragkraft, die sich beim Lesen überträgt…:))

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