Ich stehe hier und sehe dich an.
Siehst du mich?
Siehst du MICH?
Siehst du nicht?
Ich bin eine Frau.
klein.
Mit zwei Ohren, zwei Augen
einem Mund, zum Lachen, Erzählen, Schreien.
Mit langen Haaren,
die manchmal weich im Wind wehen,
manchmal wild zur Seite stehen.
He du!
Hast du Angst?
Aber sieh nur.
Hör nur.
Du kennst mich.
Erkennst du mich nicht?
Sieh diese Frau,
mit einem Hals, einer Kehle
zum Singen.
Um die sich Gold und Nietenbänder schlingen.
Auf dem stolz ihr Haupt sich dir entgegenreckt.
Hey,
wo du mich schon anschaust,
so sieh doch richtig hin!
Ich bin deine Mutter,
deine Schwester,
deine Tante,
deine Cousine,
und Nichte.
Ich bin eine Frau,
Mit zwei Armen,
zwei Händen,
zum Schreiben, Greifen, Formen.
zum Kämpfen und Streicheln.
mit Fingern,
um dich zu berühren, fragend,
wenn du,
wenn ich will.
Wovor hast du Angst?
Sieh dieses Wunder von Mensch!
Eine Frau,
mit zwei Brüsten
Eine groß und eine klein.
aus denen ich dich nährte.
Mit einem Bauch,
in den ich atme,
bevor ich meine Stimme erhebe.
Sieh meine Beine!
Sieh richtig hin.
Wie sie gehen
und stehen,
sich beugen und strecken,
wenn ich einen Knopf vom Boden aufhebe.
wenn ich wütend gegen Straßenschilder trete.
Sieh nur,
Meine Beine!
Und sieh nur,
alles dazwischen.
Eine Welt,
ein Kosmos.
So verletzlich und schön.
Mit Lippen, die Dich in diese Welt küssten.
Mit einem kleinen Hügel,
der Mich in andere Welten katapultiert.
Sieh nur
ich scheue mich nicht, sie mit Worten
zu umschmeicheln.
Meine Vagina.
Oh,
Behalte deine Hände bei dir!
Denn so wie meine Arme, meine Füße,
die mich durch das Leben tragen.
wie mein Bauch, mein Hals unter dem Kragen,
wie meine Knie, meine Ellenbogen,
meine Finger, mein Haar…
So gehört sie MIR,
Wie mein Po,
auf den sich das Muster meiner Jeans druckt,
wenn ich darauf sitze.
Der mich juckt in der Ritze,
wenn ich schwitze.
Sieh ihn nur an,
meinen Po!
Er ist schön.
Ich weiß.
Aber sprechen
tu ich mit meinem Mund,
meinen Augen,
meinen Händen.
Und ich spreche als Frau,
an alle Frauen.
Und ich kämpfe als Frau,
für alle Frauen.
Mit Fäusten und Stimme.
Mit Füßen
und erklimme
den Platz neben dir.
Als deine Mutter.
als deine Schwester.
als deine Tante,
Cousine und Nichte.
Als deine Freundin!
Sieh MICH!
Nicht als Objekt.
Sondern als Frau.
Als ICH.
Dankkee fürs Teilennn🦋
Wow!
Ich weiß nichts mehr zu sagen – brauch mich nicht mal mehr beklagen für diese Blicke, die ich so oft zum Teufel schicke
Ich bin voll Tiefe, voll Rage, voll Liebe und habe das Gefühl von einer zarten Umarmung an mich selbst.
Diese Umarmung die von deinen Worten herrührt und in mich übergeflossen ist.
Danke.
Danke Milena!
Danke dir Sentia,
Für deine schönen Worte! 🙂
*sorry, hab meinen Namen. Vergessen.
Mein mund steht offen, ich habe gänsehaut, ich hab tränen in meinen augen, mein herz ist weit und ich bin voll voll voll von dankbarkeit für dieses geschenk deines gedichts, so warm und zart, so klar und fordernd.
ich renn jetzt raus zu meiner gemeinschaft und teile es weiter und weiter. danke!!
Danke Emilia. <3 Für deine Worte und fürs Teilen.
Es ist so mega schön, eure Kommentare zu lesen. 🙂
Voll empowerend! Hättest du Lust es ein paar Menschen vorzutragen? Schreib mir gerne nh Mail oder per Telegramm