Wir kamen zusammen –
ich halb abgekämpft,
erschöpft, oft kraftlos,
in letzter Zeit.
Wir kamen zusammen,
nahmen einander an der Hand,
hakten uns beieinander unter,
hielten einander fest.
Wir kamen zusammen,
und steckten uns an,
mit unserem Brennen –
trotz Maske und *äh* Abstand *hust*.
Wir kamen zusammen,
um unsere Fäuste zu ballen,
unsere Wut raus zu schreien,
uns die Nacht zurück zu holen.
Mit unserem Rufen,
mit unserem Schreien,
in dem ich mit ganzem Wesen
anwesend war.
Welches die Energie aus meinem Körper saugte,
und mich gleichzeitig füllte,
mit dem Gefühl zu leben,
kraftvoll zu sein.
Wir waren viele und wir waren nah –
eine diffuse Masse,
aber ein Gefühl der Einheit,
ein warmes sich zusammen fühlen.
Wir blieben zusammen,
um einander zu schützen,
um einander zu bestärken,
um furchtlos zu sein.
Unsere Finger verschränkt, ohne Worte,
mit Daumen streichelnd,
machten wir einander Mut,
passten auf einander auf.
Manchmal hatte ich Angst,
nur ganz selten, und nur kurz,
fühlte ich die Angst,
aber gab ihr nicht nach.
Da brauchte keine Angst sein,
denn wir waren organisiert,
wir waren klug,
und wir waren beisammen.
Also zogen wir durch die Stadt,
ließen aus all unseren einzelnen Stimmen,
und unseren einzelnen Herzen,
ein Feuer werden.
Ein Feuer, das loderte,
uns alle wärmte,
uns antrieb,
bis zur Explosion.
Wir stoben auseinander,
wie Funken, die glitzern –
wir rannten schnell,
waren verschwunden, scheinbar.
Doch wir fallen nicht zu Boden,
wir erlöschen nicht,
wir tragen die Glut in uns drin
und setzen andere in Brand.
Heute Abend konnte ich wieder lächeln,
ich konnte euch spüren und mein Herz,
das so groß ist, dass es sich anfühlt,
als könnte es sich nie wieder schließen.
Für heute Abend habe ich keine Angst,
für heute Abend habe ich Vertrauen
und den Glauben daran,
dass wir zusammen alles schaffen.
Weil wir einander lieben,
oder ich zumindest euch,
auf so große Weise,
dass ich es mit Worten nicht beschreiben mag.
Weil wir gemeinsam wütend sein können,
und noch so vieles mehr,
und auch geteilter Schmerz,
nur die Verbundenheit stärkt.
Ich will diesen Abend in meinem Herzen bewahren,
die Ekstase und die Energie,
den Mut und die Sicherheit,
für wenn all das weit weg erscheint.
Ich will das Wissen tief in mir vergraben,
dass es diesen Hafen für mich gibt,
dass ich all das Leben und die Liebe,
und die Kraft, die ich zum Leben brauche
unter FLINTAs immer finde
und immer wieder finden werde,
wenn ich nur nicht vergesse,
meine Hand nach ihnen zu strecken.
Anstatt der Maske,
die rosa gefärbt ist vom Bengalow-Staub,
will ich das Gefühl einrahmen,
das dieser Abend in mir hinterlassen hat.
Ich könnte ein Bild malen,
mit einem großen Herz in der Mitte,
oder besser vielen kleinen, eng beieinander,
mit Flammen und in lila-schwarz.
Oder ein Foto von uns,
an der Hauswand kauernd,
hinter Büschen, erschöpft, am Boden,
aber leuchtend, von innen.
Ich möchte eine Drohnenaufnahme,
von dem Moment der Explosion,
wo wir auseinander stoben,
uns in die umliegenden Gassen ergossen.
Wie wir rannten, einander riefen,
in dunklen Hinterhöfen langsam zerliefen,
als nicht zu bändigende Masse FLINTAs,
die nächtlichen Straßen fluteten.
Ich will das Gefühl konservieren,
von euren Fingern zwischen meinen,
unseren Händen, wie sie sich hielten,
rieben, griffen, streichelten, drückten.
Ich will bewahren, wie weit sich mein Herz jetzt dehnt in meiner Brust,
seinen schnellen, warmen Schlag,
die Offenheit meiner Augen
und die meiner Gedanken.
Die jetzt schon hoffnungsvoller sind
und ein wenig mehr vertrauen,
dass etwas wachsen wird
aus unserem Schoß.
Dass wir etwas erschaffen können,
es hegen und pflegen
und aufwachsen sehen,
bis es groß und stark geworden sein wird.
Ich liebe euch,
ich liebe euch immer,
aber alles verkümmert,
wenn ihr euch fern anfühlt.
Wenn wir schwach sind
und vereinzelt,
keine Kraft da ist
und keine neue kommt.
Ich brauche mehr Nächte wie diese,
in denen wir erschöpft nach Hause fahren,
und am nächsten Morgen,
noch stärker erwachen.
Ich brauche Nächte wie diese,
in denen ich weiß, dass sich nichts großes verändert hat,
aber ich wieder die Zuversicht gewinne,
dass wir großes verändern werden.
Ich brauche Nächte wie diese,
in denen wir unser Stampfen und Klatschen und Schreien vereinen,
ein Teil des großen Chores werden,
der leise um die Erdkugel hallt.
In Nächten wie diesen wird die Liebe in mir geweckt,
aus der ich die unendliche Energie schöpfen kann,
um mit aller Kraft zu kämpfen,
für das Leben und die Freiheit.
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