Es lebt in mir
die Einheimische,
die seit Urzeiten auf diesem Erdenkörper wandelt,
die dieser Erdenkörper ist.
Die alle Körper, auch ihren, mit Würde behandelt,
die ihre Wurzeln nicht vergisst.
Es lebt in mir
die Fremde,
die die Namen der Tiere und Pflanzen nicht kennt,
da sie irgendwann vergaß,
die durchs Leben hastet, stürmt und rennt,
die oft war, was sie besaß.
Es lebt in mir
die Alte,
die zufrieden die Fragen Fragen sein lässt, während Wolle sie verstrickt,
die über manches lacht und weint und über den Rest
stumm, vielsagend nickt.
Es lebt in mir
das Kind,
das laut juchzend freudig die Sandburg zerstört
und sie gleich wieder neu baut.
Das ruft, welch’ heilige Aufgabe ihm gehört –
erst leis‘ und dann ganz laut.
Es lebt in mir
der hohe Berg,
der machtvoll und groß die Erinnerung weckt
an eine völlig andere Zeit,
der seine Nase voll Übermut in Wolken streckt,
erhaben über jedes Leid?
Es lebt in mir
die Schnecke,
die unbeirrt auf ihren Pfaden kriecht,
ein Spiralenhaus bewohnt,
die auch ohne Nase bestens riecht
und deine Zügigkeit betont.
Es leben in mir, ach so viele
bunte, junge, alte Seelen.
Und in allem, was ich tu‘ und liebe,
soll nicht eine davon fehlen.
oh danke, das berührt mich und erinnert mich an mich und meine vielen Seelen.
wie schön, dass so viel in dir lebt!