Es ist grün
obwohl sie braun sein sollten;
gespiegelte Verzerrungen
entstellter Wünsche.
Und wo sie grün im Ursprung
wahren hausen küssen essen
leben
ist es braun. Warum nur?
Zwei Seiten eines Perspektivwechsels.
Verlangen.
Autor*in: Frauke
Blau
Sie schlägt ihre Vögel
mit elegantem Schwung
sodass der Himmel
wie unter Träumen gefangen
im unendlichen Blau
dahin schwebt.
Berührungen
Jede Deiner Berührungen
ist wie ein Blatt eines Baumes
dessen grün mich,
vom Wind bewegt,
streift.
So unmittelbar, fast beliebig
wie sich kühl warm
ein Ausdruck Deines Seins
an einen Meines schmiegt.
18. Dezember
Suche dir einen Geruchsintensiven Gegenstand. Schließe deine Augen und untersuche den Gegenstand mit deinem Geruchssinn.
Was fühlst du? Welche Worte gibt es in dir?
Welche Farbe riechst du?
Nicht unbefleckt
Lichtflecken bescheinen ein Papier
das nicht weiß
und jetzt nicht unbefleckt
vor mir liegt.
Das Licht ermöglicht mir zu sehen,
was ich schreibe.
5. Dezember
- Stell dir eine Stoppuhr auf 2 Minuten. Noch nicht starten
- Denk an einen Buchstaben. Fertig?
- Starte die Stoppuhr und schreibe 2 Minuten so viele Worte auf mit diesem Buchstaben, wie dir einfallen
- Lies deine Wortliste. Was möchtest du jetzt damit machen?
Zeiten der Angst
Es sind Zeiten der Angst.
Nicht, weil da mehr Angst ist,
sondern, weil sie einen Namen trägt
der sie unsichtbar macht.
Nicht, weil sie mehr Menschen berührt
sondern, weil sie an den Ästen sägt
die wir nicht sehen
während wir sie Halt suchend umklammern.
Fragezeichen
Ich sitze in Ruhe
und formuliere Fragezeichen
aus meinem Kopf
in Wörter
damit sie den Raum
dazwischen
überwinden.
Augenblicke
Augen blicken
unter Schichten von Wolle
über Schichten von Stoff
verschmitzt in die Welt
die doch nicht stehen geblieben.
Augen. Augen. Sie sind geblieben,
wie sie umhüllt in Gesichtern liegen,
unser Menschliches da hält,
wo Nähe gurgelnd absoff;
Zwinkern in ihrer neuen Rolle
zu mir – zu dir – zu mir – zu dir – zu
wenn sie in
Augen blicken.
Ein Weg entfernt
Du schreibst
und ich werde wütend
auf das kalte Herz
das sich zwischen den Zeilen
versteckt.
„Weil es so besser ist“
sagt ein Freund
und lenkt ein Leben
in dem es hört
was es hören will.