Davon-Verliebt

Du hast dich verliebt.

Nicht in einen Mann,
sondern in viele Frauen,
und Männer.

In eine Idee,
in einen Umgang,
in eine Art die Welt zu sehen,
in eine Art sie zu verändern.

Du hast dich in eine Bewegung verliebt.


In deiner Euphorie wurdest du ebenso blind,
für die Menschen um dich herum,
die, in die du dich nicht verliebtest,
die die du zurück ließest,
wie bei deinem letzten Macker
(oder ähnlich in Ansätzen).

Jetzt bist du weg.

Natürlich fragen die Menschen, wo du bist.
Die Menschen, denen du wichtig bist,
die sich mit dir zugehörig gefühlt haben,
an die du keinen Gedanken verschwendet hast,
oder hast du?
Ich weiß es nicht.

Ich hoffe deine neue Liebe geht gut mit dir um,
wird dich nicht verletzen und nicht sitzen lassen.
Ich weiß, dass sie mehr Vertrauen verdient,
als jeder Vorgänger.

Ich habe keine Angst um dich,
ich haben Vertrauen,
in dich und die Menschen,
die dich begleiten.

Mein Blick sucht dich schon jetzt auf den Staßen,
auf denen ich dich unmöglich finden kann,
weil ich weiß, dass du nicht da bist,
aber so macht es mein Unterbewusstsein oft.

Du hast gesagt, du kommst zurück.

Aber vorerst,
hast du mich,
zurück
gelassen.

3 Gedanken zu „Davon-Verliebt“

  1. liebe ZIA. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, diese Resonanz mal hörbar zu machen in diesem stillen Raum. Danke! Danke für all den Klang und die Schwingung und die Gedanken, die in und zwischen den Zeilen schweben bei deinen Gedichten, ich fange an zu schwimmen, zu tauchen, mich in den Wellen deiner Worte loszulassen.

    Gerade fühle ich mich irgendwie sehr angesprochen in diesem gerade geposteten Gedicht, und das löst eine für mic spannende und sehr wichtige Reflexionskette aus. Ich danke dir dafür!
    und freue mich sehr auf mehr!

    1. Danke für das Resonieren! 😉
      Obwohl ich es aus Leserinnern-Perspektive natürlich selber kenne und eigentlich weiß, ist es doch immer überraschend, ein bisschen verwunderlich, wenn ein anderer Mensch sich in meinen Worten wiederfindet. Nach deinem Kommentar lese ich mein eigenes Gedicht aus einer anderen Perspektive. Es ist ein bisschen universeller geworden. Wie schön, dass Erfahrungen einzigartig sind und gleichzeitig immer Menschen ähnliches erleben/erlebt haben/erleben werden.

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