Todeskleid

15.08.2022 um sechs Minuten nach fünf Uhr, es wird schon wieder hell draußen, wortwolle

Mir kam grade in den Sinn,
wie nah die Verbundenheit und Liebe, die ich beim Trauern spüre
an der, die ich beim Singen fühle, dran ist.

Öffnung öffne dich, es bricht heraus.
Kann nicht anders laufe, ströme, stöhne, krächze und chöre.
Wäre es besser, wenn mich jemensch hörte?

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Ich weiß nicht, was es ist.

19.12.21 Schreibtisch am Fenster kurz vor Mitternacht, wortwolle

Es ist wie, wenn zehntausend Ameisen
auf mir kribbelnd eine Mauer bauen.
Ich will mich instinktiv abschirmen.
Erstarre und schrumpfe
in eine Angst, die ich nicht einmal kenne.

Mit jedem Atemzug
spüre ich meinen Körper mehr
und wie aktiviert er ist.
Er hat wohl Angst,
er könnte etwas verlieren,
aber ich möchte loslassen.

Momentaufnahme von dem Moment, in dem ich vieles erahnen konnte.

29.10.21 Schreibtisch am Fenster kurz nach Mitternacht mit dieser Musik im Hintergrund, wortwolle

Greifbar wurde benanntes,
dadurch erkannte’s,
dass es mich nicht mehr einhüllen konnte.
Ich fühlte mich kurz frei – sah neue Horizonte.

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Vom Zerfließen und der Welt, die dazu tanzt.

20.10.21 kurz vor Mitternacht am Schreibtisch und mit Adria im Videotelefonat, wortwolle

Ich kann’s nicht mehr einbetten.
Kann nur wenig einbetten,
denn ich hab nicht viel
und selbst ich selbst
bin mir oft zu wenig,
obwohl doch eh nichts muss
trauere ich tief
beim dahin fließen.

Ich würde lieber sprießen,
aber finde keinen Nährboden.

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Frühlingsernte

Es regnet in Schernbach und ich fühle mich richtig gut, richtig tief:

wortwolle 11.03.21
Ich habe den Boden bestellt,
gestreichelt,
behütet,
es wurde gepflanzt,
ich habe auf Regen gewartet.
Mal hier mal dort kam er.
Ich wusste nicht, was er wässert,
worauf er fällt.
Mal bedeckte ich aus Furcht den Boden
oder rannte ins Trockene.

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