Du und Ich

Ich war 18, als wir das erste Mal miteinander schliefen.
Du warst sanft, liebevoll, ich unbeholfen neugierig und zugleich ängstlich, etwas falsch zu machen. Wir sprachen wenig. Als du mich zum Bus brachtest, legtest du kurz vor dem Abschied deinen Arm um meine Schultern. Ich erinnere mich an den beschützenden Druck deiner Hand und den fast kalt anmutenden Stoff deines Hemdes unter der brennenden Sonne.
Ich denke gern an diesen Tag zurück.

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You are whole and now

Looking out of the window into
the pale blue sky
I see a bird flying by,
telling me she’s heading
to a faraway place
making the last turns around the
well-known face,
watching it’s flowers and towers
from above.
And I ask her if I can fly there too,
so I can finally let go of you.

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Todeskleid

15.08.2022 um sechs Minuten nach fünf Uhr, es wird schon wieder hell draußen, wortwolle

Mir kam grade in den Sinn,
wie nah die Verbundenheit und Liebe, die ich beim Trauern spüre
an der, die ich beim Singen fühle, dran ist.

Öffnung öffne dich, es bricht heraus.
Kann nicht anders laufe, ströme, stöhne, krächze und chöre.
Wäre es besser, wenn mich jemensch hörte?

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Mut

Die Hände meiner Mutter sind weiß.
Und weiß,
Die Hände meines Vaters.
Ich weiß,
Ich hatte es leicht.

In einer Welt,
behütet von Beiden.
Umgeben von Küssen
Von Liebe
Und Selbstverständlichkeit
So sein zu dürfen, wie ich bin.

Und die Küsse meiner
Welt,
warm und sonnig.
Aber ich weiß, da gibt es Schatten,
Über Vergangenheit, die ich erbe.

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