16. Dezember

Erasure-Methode (von mir auch “Wörter-Upcycling” genannt):

Nimm dir eine alte Zeitung oder ein altes Buch, was du nicht mehr lesen möchtest. Außerdem brauchst du einen schwarzen Marker oder Filzstift. Und jetzt wird “ausradiert”. Überlege dir, welche Wörter du “upcyclen” möchtest. Diese Wörter lässt du dann stehen und alle anderen übermalst du schwarz. So entstehen aus schon vorhandenen Wortansammlungen ganz neue Texte mit einen anderen Sinn. Ist eine super Methode, wenn man mal Inspiration braucht und in sich selbst die Wörter fehlen.

10. Dezember

Viele Phänomene im Leben scheinen zunächst anders zu sein, als sie bei genauerer Betrachtung sind. Wähle eine Kunstform, auf die du Lust hast. Beschreibe/male/fotografiere/ konstruiere ein Schein-Lebewesen (denke als Inspiration vielleicht an den Schein-Riesen von Jim Knopf), einen Schein-Ort, oder vielleicht eine ganze Schein-Welt? Versuche herauszufinden, was hinter dem Schein steckt oder genieße die Scheinbarkeit.

Schein

Der Kerzenschein
Scheint mich zu bescheinen
Doch der Schein trügt
Er scheint
insgeheim
nur für sich allein
nur um zu sein

Und doch
bringt mich sein Glanz
in ein Licht
Seine Existenz trügt nicht
Wir koexistieren
und Profitieren
die Kerze und ich
Sind einfach da
jede für sich

Scheinend
und bescheint

Wetterstörungen

Phasen von Menschen
oder Menschen der Phasen
fantastische Störstimmen
die ich alleine kenne
hören nicht auf zu faseln

Halte Menschen
nah an deinem Herzen
aber nicht zu nah
das kann schmerzen

Angepasstheiten
und Ungereimtheiten
ich bin fertig mit diesen Seiten
aber sie lassen mich nicht gehen
lassen mich unabgeholt im wechselhaften Wetter
stehen